Dienstag, 10. Oktober 2017
Meine Bewertung:

Hoch über dem Eggegebirge - Vom Velmerstot und dem Silberbachtal

Der zweistöckige Eggeturm auf dem Velmerstot."Ich habe mich in diesem Jahr ein bisschen in den Teutoburger Wald verliebt". Das war ein kleines Geständnis, dass ich so in der WDR Sendung "daheim+unterwegs" von mir gegeben habe, als ich dort zu Gast sein durfte.

Und ja, dass der Teuto echt liebenswert ist, hat auch die Wanderung auf den Velmerstot gezeigt, die ich schon im August im Rahmen der NRW-Tour gemacht habe. Unabhängig voneinander wurde mir eine Wanderung auf den Velmerstot sowohl von Edda, einer Naturparkführerin die ich an Pfingsten kennengelernt habe, als auch von Christina, einer Mitarbeiterin des Kreises Lippe, empfohlen. Und wenn zwei echt Lippische Mädels mir die Tour empfehlen, muss ja was dran sein.
Also entschied ich mich, den höchsten Punkt des Eggegebirges zu erkunden.
Eigentlich wollte Edda mich begleiten, musste aufgrund eines tierischen Notfalls aber kurzfristig absagen. Aber, liebe Edda, aufgeschoben ist nicht aufgehoben - wir wandern ein anderes mal zusammen ;-)

Naturbelassener Anstieg mit toller Fernsicht


Am Ende einer kleinen Straße stellte ich meinen Wagen ab und wanderte los. Der Beginn war ziemlich matschig, was wohl dem Dauerregen der letzten Tage zuzuschreiben war. Nachdem eine kleine Ortschaft durchquert war, führten mich dann geschotterte Wirtschaftswege eine ganze Zeit bergauf, immer Richtung Gipfel.


Der Velmerstot besteht aus zwei Gipfeln: dem Lippischen- und dem etwas höheren Preußischen Velmerstot, auf dem auch der bekannte Eggeturm plaziert ist. Auf dem Preußischen Velmerstot war bis in die 1990er Jahre hinein die NATO stationiert, die hier u.a. über Lenkflugkörper verfügte. Von all dem ist heute nichts mehr zu sehen.
Oben angekommen erwartete mich der Preußische Velmerstot mit einer grünen Graslandschaft, in der Mitte des Plateaus der alles überragende Eggeturm.
Von hier oben hat man eine fantastische Aussicht über die ganze Region - wirklich nur zu empfehlen. Genügend Bänke laden zum verweilen und pausieren ein.


Nach der Besteigung des Eggeturms wanderte ich einen Teil des Weges wieder zurück, schlug an einer Kreuzung dann aber einen anderen Weg ein und stand wenig später dann auf dem Gipfel des Lippischen Velmerstot.

Wilde Natur hoch über dem Eggegebirge


Auf dessen Gipfel fand ich dann einen kleinen Obelisken vor, der umgeben von größeren Steinen und Felsen, auf einem Plateau stand. Von diesem Plateau hatte ich eine fantastische Fernsicht, die jedoch an dieser Stelle nur zweitrangig war, da die Inschriften des Obelisken und der Felsen meine Aufmerksamkeit auf sich zogen. Verschiedene Orte waren hier eingemeißelt, mit Richtungspfeilen und (vermutlich) Kilometerangaben versehen. So erfuhr ich bspw., dass der Lippische Velmerstot mich rund 170 km Luftlinie von Köln entfernt liegt.
Im Anschluss wanderte ich weiter durch eine blühende Heidelandschaft, mit Sand unter den Wanderschuhen und der Sonne entgegen. Ein wirklich schöner Ort zum entspannen, Seele baumeln lassen und genießen.


Nachdem ich den Ausblick noch ein wenig genossen hatte, wanderte ich weiter und bergab durch den Wald. Den Hermannshöhen ein Stück folgend führte mich der Weg vorbei an frisch geschlagenen Bäumen und weiter nach unten ins Silberbachtal.
So schön die Sonne vor wenigen Minuten am Gifpel des noch strahlte, so schnell zogen nun dunkle Wolken auf und es begann zu regnen - wen sollte das auch wundern?!
Ich entschied mich, die Tour etwas abzukürzen und die Kattenmühle auszusparen und wanderte so einen etwas abenteuerlichen, steilen Weg einige Hänge hinab direkt zum Silberbach. Immerhin war der Weg auf der Karte meines GPS-Gerätes eingezeichnet. In der untenstehenden Karte ist diese Abkürzung übrigens nicht eingezeichnet - hier führt der Weg noch an der Kattenmühle vorbei.


Immer dem Wasser nach


Und so stand ich nun am Silberbach.
Das Tal ist malerisch. Hunderte Künstler hätten sich hier Impressionen holen oder einfach drauf losmalen können. Etwas kühle und durch den Regen auch feuchte Luft schlug mir entgegen - herrliche Wanderluft.


Über schmale, schlammige Wege wanderte ich anschließend durch das Tal, den Silberbach immer im Blick und nur wenige Meter entfernt. Immer mal wieder führen kleine Brücken über den Bach. An einer Stelle kreuzte er den Weg, sodass ich ein paar Meter durchs Wasser laufen musste. Hier empfehlen sich also gute und wasserdichte Schuhe.
Wenig später kam ich an der Silbermühle vorbei, einem Waldhotel und Restaurant genau am Wegesrand. Eine Einkehrmöglichkeit ist also vorhanden.
Durch einen etwas sumpfigen Wald ging es anschließend zurück zum Ausgangspunkt.

Fazit: Eine echt schöne Tour, wenn auch leider wieder etwas verregnet (okay, da kann der Weg ja nichts für). Der etwas anspruchsvolle Aufstieg wird mit einer grandiosen Fernsicht belohnt. Abwechslungsreiche Landschaften setzen dem Ganzen noch die Krone auf.
Seit langem bin ich keine so schöne Tour mehr gewandert und daher ein überaus verdienter Tourentipp.

Diese und viele weitere Fotos findet ihr auch im Album auf der Rastlos-Facebookseite.



Liebe Grüße,
Timo
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