Mit steigendem Alter und entsprechender Verantwortung für mein Leben (Ausbildung & Beruf) lohnte sich der Platz am Niederrhein jedoch nicht mehr und meine Eltern, die auch kaum mehr Zeit hatten, gaben ihn vor ein paar Jahren ab.
Zuerst war das alles nicht schlimm, seit geraumer Zeit aber wächst in mir wieder die Sehnsucht, in einem Zelt zu übernachten und morgens direkt in der freien Natur zu stehen. Vor einiger Zeit dann habe ich dann den Entschluss gefasst: Ja, ich kaufe mir ein Zelt.
Zufälligen, aber glücklichen Umständen sei dank, kam nun vor ein paar Wochen mein Lieblings-Sportausstatter Decathlon auf mich zu und bot mir an, eines ihrer neuen, innovativen Fresh&Black Zelte zu testen.
Sollte es da draußen irgendwo einen Outdoor-Gott geben, der von meinem Wunsch erfahren hat: Danke, du bist der Größte!
Da ich das Zelt nach dem Test behalten darf, möchte ich an dieser Stelle offiziell darauf hinweisen, dass es sich hier um eine gesponserte Kooperation handelt. Das jedoch beeinträchtigt meinen Test und die daraus resultierenden Ergebnisse nicht.
Schwarzes Innenzelt mit Deckenfächern |
Fresh&Black - was ist das überhaupt?
Zelte der Reihe Fresh&Black sind mit einer innovativen Technologie ausgestattet, die dafür sorgt, dass sie sich an heißen Sommertagen nicht zu sehr aufheizen. Bis zu 17°C kühler kann ein solches Zelt im Inneren bleiben, verglichen mit einem herkömmlichen Zelt. Die Außenhaut ist aus einem weißem Polyestergewebe, welches Sonnenstrahlen reflektiert und dafür sorgt, dass sich das Innere nicht zu sehr aufheizt.
Das Innenzelt wiederum besteht aus einem absorbierenden und isolierenden, schwarzen Gewebe, dass das Zeltinnere in fast absolute Dunkelheit taucht. Dunkel ist hier jedoch noch untertrieben: Dieses Zelt ist so finster, dass man sich beinahe einen Wecker stellen muss, wenn man morgens früh aufstehen möchte. Die einzigen Lichtstrahlen, die das Zelt ein wenig erhellen, scheinen durch die Lüftungsöffnungen.
Kein Platz für dicke Luft
Apropos Lüftungsöffnungen: Das Quickhiker 2 Zelt verfügt über ein intelligentes Belüftungssystem.
Neben den klassischen Dachluken, die hauptsächlich die Bildung von Kondenswasser verhindern, verfügt das Zelt über bodennahe Lüftungsöffnungen auf beiden Seiten. So zieht nicht nur der Geruch von Käsefüßen nach draußen ab, sondern das ganze Zelt kann von unten nach oben gelüftet werden.
Die beiden größten Lüftungsöffungen sind aber die beiden Eingänge, über die das Zelt verfügt. Binnen weniger Minuten und ohne größere Anstrengung ist man so u.U. die Hitze des Tages los. Schnekler und bequemer habe ich bisher noch kein Zelt gelüftet.
Die drei Funktionen des Quickhiker 2
Das Zelt ist ein Multitalent und in mehreren Formen bzw. Arten verwendbar. Zum einen natürlich als klassisches Zelt mit Außenhaut und Innenzelt. Beide Teile sind mit Kuntsstoffhaken aneinander befestigt und lassen sich demnach auch einzeln aufbauen, sodass das Außenzelt allein, bspw. als Tarp, verwendet werden kann. Für den Einsatz in tropisch heißen und trockenen Nächten kann jedoch auch auf das Außenzelt verzichtet und das Innenzelt allein aufgestellt werden. So fungiert es als Schutz vor Mücken und anderem Getier.
Das nachfolgende Produktvideo erläutert diese Funktionen im Einzelnen sehr gut.
Das Gestell besteht aus stabilen, aber leichten und flexiblen Aluminiumstangen. Im Gegensatz zum Zelt aus meinen Kindertagen mit seinem Fieberglasgestänge, vermitteln mir die Aluminiumstangen eine längere Haltbarkeit sowie Stabilität, die ich bei den Fieberglasstangen immer vermisst habe.
Der Aufbau
Packtasche mit Aufbauanleitung |
Das Zelt ist selbsttragend und verfügt über eine dritte, kürzere Stange, die horizontal an der Zeltspitze befestigt wird und das Zeltdach so verbreitert.
Zu Beginn erwies sich der Aufbau als recht schweißtreibend, da die zweite Stange partout nicht ins Endstück wollte. Erst nach etwa fünf Minuten und einigen Anstrengungen hat es dann geklappt.
Der restliche Aufbau war jedoch ein Kinderspiel und wenn es doch mal hakte, konnte die in der Transporttasche fest eingenähte Aufbauanleitung ziemlich schnell helfen.
Die Größe
Das Quickhiker 2 Zelt ist deklariert als ein Zelt für zwei Personen. Die Schlafkabine hat eine Grundfläche von ca. 220 x 120 cm. Demnach verfügt jede Person über ca. 60 cm Schlafplatzbreite, wobei der Zeltboden anschließend komplett ausgefüllt ist.
Dies empfinde ich, für ein 2-Personen-Trekkingzelt, leider als zu klein. Wenn zwei Personen im Zelt liegen, bleibt kein Platz mehr für Rucksäcke o.ä., die man beim Trekking bzw. einer Mehrtagestour ja nun mal zwangsläufig dabei hat. Hier würde ich definitiv dazu raten, ein Zelt für mehr als zwei Personen zu nehmen.
Zwar verfügt der Quickhiker 2 über zwei Staufächer an der Zeltdecke und in den Ecken, mehr als ein paar kleine Gegenstände oder klein gefaltene Kleidungsstücke fassen sie jedoch nicht. Auch die Stauräume in den Eingangsbereichen könnten für mehrere, größere Gegenstände schnell zu klein werden.
Der Abbau
Die meiste Angst hatte ich vor dem Abbau. Mit einem Packmaß von nur 38 x 18 x 17 cm muss das Zelt schon gut zusammengefaltet werden, um wieder in die Transporttasche zu passen. Aber auch hier hilft die Anleitung (wenn auch etwas ungenau) und so konnte ich das Zelt bereits nach dem zweiten Versuch erfolgreich in der Tasche verstauen.
- ✔ Max. Maße:
- ca. 240 x 220 x 117 cm (LxBxH)
- ✔ Kabinenhöhe:
- ca. 110 cm
- ✔ Packmaße:
- ca. 38 x 18 x 17 cm
- ✔ Geeignet für:
- 1 Person
- ✔ Sonstiges:
- Gute Belüftung
- Dunkles Innenzelt
- Einfacher Aufbau
- Zwei Eingänge
- Clevere Staumöglichkeiten
Mein Fazit
Ein handliches und im Grunde einfach aufzubauendes Zelt mit vielen Funktionen und ungewöhnlich viel Staufläche im Verhältnis zur Zeltgröße. Für eine Person bestens geeignet, für zwei leider etwas zu klein. Dank des dunklen Innenzeltes wird man in diesem Zelt vermutlich schlafen wie Gott in Frankreich. Gut gefallen mir die Kleinigkeiten an dem Zelt wie die bodennahe Lüftungsmöglichkeit oder ein kleiner Haken in der Zeltmitte, an dem man eine kleine Lampe aufhängen kann. Auch mitgedacht haben die Ingenieure bei der zweigeteilten Zubehörtasche, die Stangen und Heringe besser voneinander trennt und besonders die Heringe schneller zugänglich macht.
Mit 3,1 kg ist das Zelt zwar nicht das leichteste unter den Trekkingzelten, schneidet hier aber trotzdem ganz gut ab.
Neben der Größe ist jedoch der Zeltboden für mich ein weiteres Manko. In meinen Augen ist der Boden leider zu dünn. Sicher, dickeres Material wäre wieder zulasten des Gewichtes gegangen, jedoch vermittelt mir der hier verwendete Stoff den Eindruck, dass ich Wasser liegen könnte, wenn mal ein heftigerer Regenguss über dem Zelt niedergeht. Des Weiteren kann ich mir vorstellen, dass der dünne Zeltboden leicht einen Riss abbekommt, wenn man sein Zelt mal unbeabsichtigt auf einem Stein aufbaut oder ähnlichen spitzen und scharfkantigen Gegenständen aufbaut. Das kann ja bspw. bei einem Festival schnell mal passieren.
Es kann sein, dass dem nicht so ist, das verwendete Material vermittelt mir jedoch diesen Eindruck. Daher habe ich mich dazu entschlossen, das Zelt nur mit einer zweiten Bodenplane zu verwenden, die ich vor dem Aufbau unter das Zelt lege.
Und hier gibt es das Zelt zu kaufen:
Testvideo
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