Montag, 17. April 2017
Meine Bewertung:

Dem Himmel so nah auf der Glessener Höhe

Eine Treppe aus Holzbohlen schlängelt sich einen Berg hinauf. Rechts und links wachsen Bäume. Über 20 Grad, blauer Himmel und Sonnenschein - ein Wetter, bei dem man einfach dahinschmelzen und rausgehen muss. So waren die Wetteraussichten am Sonntag vor Ostern. Perfektes Wanderwetter!
Ich entschied mich für eine Wanderung auf die Glessener Höhe. Den Tipp, diese künstliche Erhebung (immerhin der zweithöchste Punkt zwischen Bergischem Land und Eifel) zu besuchen, habe ich aus dem Wanderbuch "Wandern mit Kindern rund um Köln" und fand ihn, auch wenn ich inzwischen gerade so das kindliche Alter hinter mich gebracht habe, ziemlich ansprechend.
Von Köln aus war der Weg bis Glessen nicht allzu weit und auch die verlockende Aussicht auf ein Gipfelkreuz (tatsächlich mein erstes) inkl. Gipfelbuch bestärkte meine Entscheidung.
Also Sachen gepackt, Schuhe an und los, mal sehen, wie kindgerecht diese Tour wirklich ist.

Mit Kindern auf die Glessener Höhe wandern


Der Parkplatz "An der Broicheiche" war schnell gefunden und sehr gut erreichbar. Direkt am Parkplatz startete die Tour, die nach ein paar hundert Metern entlang eines Feldes in den Wald einbog. Über eine kleine Brücke überquerte man den noch jungen Pulheimer Bach, der nur wenige Meter entfernt entspringt und an dessen Quelle man am Ende der Tour noch einmal vorbeikommt. Kurz nach der Brücke wanderte ich einen kleinen Trampelpfad entlang, der parallel zum Schotterweg durch den Wald führt.


Kleine Entdecker kommen hier voll auf ihre Kosten: der Bach plätschert zur linken Hand und der Trampelpfad wird häufig von größeren Ästen versperrt, die es dann zu überwinden gilt.
Meine Wanderbegleiterin Mahsa (liebe Grüße an dieser Stelle) und ich waren uns einig, dass genau so ein richtig schöner Wanderweg aussehen muss.
Viele Brennnesseln säumten den Wegesrand, die man, nach getaner Wanderung, übrigens wunderbar in eine Brennnesselsuppe verwandeln kann. Hierzu müssen die kleinen Entdecker nur ein paar Brennnesseln pflücken und in einer Tüte oder im Rucksack gut verstauen. Hände schützen beim Pflücken nicht vergessen! Ein kindgerechtes Rezept gibt's am Ende des Beitrags.
Kurzzeitig fühlten wir uns wie in einen kleinen Urwald zurückversetzt und genossen die Ruhe sowie die unberührte Natur.
Das Gipfelkreuz der Glessener Höhe. An der Vorderseite hängt ein roter Holzkasten in dem sich das Gipfelbuch befindet.
Nachdem wir uns schweren Herzens wieder aus dem Wald begeben hatten, wanderten wir erneut an einem Feldrand entlang und kamen schließlich auf einen asphaltierten Weg, dem wir nach einer Linkskurve bis zu einem Grillplatz folgten. Dieser asphaltierte Weg ist Teil des Erlebnispfades Pulheimer Bach.
Am Grillplatz verließen wir den asphaltierten Weg nach rechts und wanderten auf einem Waldweg, der nur so von Schmetterlingen gesäumt war.

Steiler Aufstieg auf der Himmelsleiter


Noch entzückt von den kleinen Flattermännern standen wir dann vor der "Himmelsleiter", einer Treppe, die ihrem Namen alle Ehre macht. Mehr als 200 Stufen, die nichts anderes als Holzbohlen sind, führten immer weiter hinauf zur Glessener Höhe. Auf etwa 100 Metern überwindet man hier gut 25 Höhenmeter - das geht ziemlich in die Beine. Wahrscheinlich hat man aus genau diesem Grund oben an der Treppe eine kleine Hütte aufgestellt, die auch wir nutzen, um ein paar Minuten Pause zu machen.

Ein etwa 1,5 km langer, leicht ansteigender Weg führte anschließend weiter hinauf auf die Höhe, vorbei an einem großen Feld auf einem Plateau bis zu einer weiteren Holzbohlentreppe, Nachdem wir auch diese erklommen hatten, standen wir endlich auf dem Gipfel der Glessener Höhe. Dieser wird, wie es sich für einen ordentlichen Gipfel gehört, von einem großen Holzkreuz markiertund bietet eine fantastische Aussicht. Bei schönem Wetter kann man bis Köln und weiter darüber hinaus sehen. Wer Lust hat, kann sich oben ins Gipfelbuch eintragen - wir haben es auch gemacht und dabei die schöne Aussicht über das Rheinland genossen. Bänke und Tische am Kreuz laden zu einem gemütlichen Picknick ein oder einfach zum Verweilen ein.

Zurück führt der Weg dann wieder die Treppe am Kreuz hinab, vorbei am großen Feld, über das Plateau zurück zur Himmelsleiter, die dann, nicht minder anstrengend, wieder hinabgestiegen wird.
Am Ende wanderten wir geradeaus in den Wald hinein, durch eine kleine Senke, vorbei an einer Schutzhütte bis wir an den Waldrand kamen. Dort bogen wir links ab und wanderten zwischen Waldrand und eingezäunten Pferdekoppeln entlang.


Hinter der letzen Koppel wanderten wir geradeaus weiter, rechts von uns ein Reitplatz. Die kleinen Entdecker können hier, mit etwas Glück, Pferden und Reitern bei der Arbeit zusehen.
Kurz hinter dem Reitplatz bogen wir rechts auf eine asphaltierte Straße ab, die uns am Quellgebiet des Pulheimer Bachs vorbei wieder zum Parkplatz und somit zum Ausgangspunkt unserer Wanderung zurückbrachte. Für Kinder bieten die sumpfigen Quellen eine perfekte Möglichkeit, sich nach der rund 7,7 km langen Wanderung abzukühlen oder mit Mama und Papa ein Abschlusspicknick einzulegen.

Mein Fazit:

Alles in allem eine sehr schöne, abwechslungsreiche Tour und für mich endlich mal wieder ein Tourentipp. Die Treppenpassagen sind recht anstrengend und erfordern ein wenig Kondition. Wer sich die Treppen sparen möchte, hat in beiden Fällen eine Umgehungsmöglichkeit. Die längeren Passagen auf dem asphaltierten Weg am Anfang und der Weg entlang der Pferdekoppeln ziehen sich ein wenig, wobei besonders der asphaltierte Weg für Kinder (und Erwachsene) leider ziemlich unspektakulär ist. Über dies täuscht der Ausblick auf dem Gipfel jedoch leicht hinweg.

Nachfolgend wie immer die üblichen Fotos und das Rezept zur Brennnesselsuppe. Ein Video der Tour gibt es auf meinem YouTube-Kanal und das GPS-File hier zum Download.
Weitere Informationen zur Glessener Höhe sowie zum gesamten Rhein-Erft Kreis erhaltet ihr online sowie vor Ort beim Rhein-Erft Tourismus e.V.



Kindgerechte Brennnesselsuppe


Zutaten:
  • 10 Handvoll junger Brennnesselblätter
  • 1/2 l Milch
  • 2 El Butter
  • 3 El Mehl
  • 1 kleine Zwiebel
  • 1 Ei, Salz
  • 1/8 l Sauerrahm
Zubereitung:
Brennessel-Blätter waschen, 15 min in Salzwasser dünsten, anschließend fein pürieren.

Im Suppentopf klein geschnittene Zwiebel in Butter golden anrösten, Mehl einrühren, kalte Milch dazu geben, glatt rühren und 2 min kochen.

Die pürierten Brennnesseln dazugeben, mit 1/2 l Wasser aufgießen und 5 min kochen.
Ei mit etwas Milch und Rahm verquirlen und in die Suppe einrühren. Heiß servieren.

TIPP: Besonders gut schmeckt es, wenn man Brotwürfelchen anröstest und sie in einer kleinen Schüssel dazu servierst. Zum Essen in die Suppe werfen.


Liebe Grüße und viel Spaß beim nachwandern und nachkochen,
Timo
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