Die Müngstener Brücke |
Dieses Farbenspiel genoss ich am vergangenen Sonntag in Solingen, genauer gesagt zwischen Schloss Burg und der Müngstener Brücke. Ausnahmsweise mit dabei: meine Spiegelreflex-Kamera, um ein paar schöne Fotos dieses Farbenspiels machen zu können, die keinen schwarzen Fleck am Bildrand haben. Mit dem Auto fuhr ich nach Solingen und hatte kurzzeitig das Gefühl, dass halb NRW heute hierher pilgert, um mit der Seilbahn hoch zum Schloss Burg zu fahren.
Nach einer etwas längeren Parkplatzsuche wanderte ich zuerst einmal zum Ausgangspunkt der Tour, welcher vom Parkplatz gut 10 Minuten entfernt lag (Tipp für volle Sonntage: Die Hasencleverstraße bis zum Ende durchfahren, hier gab's noch einige Parkplätze).
Herbstlicher Ausflug nach Solingen Burg
Am Startpunkt angekommen ging es zum Glück recht zügig in den Wald, sodass man den Anfahrtsstress entsprechend schnell hinter sich lassen konnte. Nach einem kleinen Auf- mit anschließendem Abstieg ging es erstmal einige Zeit an der Wupper entlang, bis der Weg nach Links abbog. Zu Beginn verläuft die Tour weitestgehend auf dem "Bergischen Weg", ein rund 137 km langer Fernwanderweg. Nach kurzer Zeit erreicht man das Restaurant "Wiesenkotten", in dem man sich, bei perfektem Blick auf die Wupper, für die weitere Tour etwas stärken kann.
Ein kleines Paradies an der Wupper |
Der Weg führt lange weiter durch den Wald, über diverse Brücken und um enge Kurven. Ich muss gestehen, genau gemerkt habe ich mir den Weg heute nicht, da ich nur allzu oft mit dem Fotografieren beschäftigt war. Ich glaube, heute ist meine alte Leidenschaft wieder ein wenig entflammt und ich überlege gerade ernsthaft, meine Spiegelreflex-Kamera zukünftig öfter mal mitzunehmen - die Fotos sind einfach besser!
Aussicht auf die Müngstener Brücke
Die Müngstener Brücke von unten |
Wenige Minuten später hat man dann die Chance auf das ganz große Foto: Mitten auf dem Weg steht eine Art eiserner Pavillon, von dem aus man einen traumhaften Blick auf die Brücke hat und unter dem man auch ganz nebenbei noch eine kleine Rast einlegen kann. Dies tat auch ich, bis ich nach kurzer Zeit vierbeinige Gesellschaft bekam. Eine kleine Hundedame hat wohl mein Brötchen gerochen und ist voller Hoffnung auf einen Snack in meine Richtung gerannt. Herrchen kam mit gehörigem Abstand hinterher. So saß die Kleine mit großen Augen neben mir, die Schnauze und Nase immer aufs Brötchen gerichtet. Ich habe mir schon oft gesagt, dass ich eigentlich mal ein paar Hundeleckerchen im Rucksack haben müsste, aber nach diesem Erlebnis mache ich das echt. Memo an mich selbst: Hundeleckercken kaufen.
Kommen wir zurück zur Müngstener Brücke. Die im Jahre 1897 unter dem Namen "Kaiser-Wilhelm-Brücke" eröffnete und noch heute benutze Brücke ist die höchste Eisenbahnbrücke in Deutschland. Laut Wikipedia besteht sie aus insgesamt 5.000 t Stahlprofilen und sage und schreibe 950.000 Nieten. Ein beachtliches Bauwerk, das man wirklich nur bestaunen kann.
Kurz nach der Rast hat man die Gelegenheit dazu. Ich unterwandert die Brücke und war völlig fasziniert. Eine wahre Meisterleistung - und das noch heute.
Parallel zur Wupper durch herbstliche Wälder
Nach einem kurzen Anstieg stellte ich dann fest, dass ich mich verlaufen hatte. Genauer gesagt hatte ich den falschen Weg eingeschlagen, denn eigentlich hätte ich mir den Aufstieg laut meines GPS-Geräts sparen können (obwohl ich noch immer der Ansicht bin, dass es dort keinen anderen Weg gab). Naja, egal.
Nach kurzer Zeit war ich dann wieder auf dem rechten Weg und so wanderte ich weiter durchs schöne Grün, vorbei an einem Umspannwerk bis ich dann vollends verwirrt war. Die GPS-Route führte quer durch den Wald, mitten durchs Gehölz ohne auch nur das ich auch nur einen Trampelpfad hätte erahnen können. In der Beschreibung der Route hieß es "Ich habe versucht, diese Runde so pfadig wie möglich zu laufen. Somit gibt es bei mehreren Teilstücken keine Beschilderung. Aber mit der Karte und der Beschreibung sollte man die Pfade finden können" - Tschuldigung, aber doch nicht so! Wanderer respektieren die Natur normalerweise und bleiben auf den vorgegebenen Wegen und latschen nicht querfeldein. Also musste ich nach einem alternativen Weg suchen. Den fand ich dann auch schließlich und folgte ihm, bis ich unter der Müngstener Brücke plötzlich wieder auf die GPS-Route traf. Es ist mir echt ein Rätsel, wie ich da hätte hinkommen sollen. Ich glaube, ich würde jetzt noch durch den Wald irren.
Die Tour führt anschließend wieder ein wenig abwärts ans Ufer der Wupper. Dort angelangt folgt man dem Ufer wieder bis zu seinem Ausgangspunkt. Leider ist das Ufer deutlich touristischer als der Rest der Route und so empfand ich es dort als ziemlich überlaufen.
In Solingen Burg endet die Tour wieder dort, wo sie angefangen hat.
Nachwuchs bei Familie Pilz |
Nachstehend, wie immer, einige Fotos (und diesmal auch anständige). Diese und weitere Fotos finden Sie auch im Fotoalbum auf der Rastlos-Facebookseite.
Liebe Grüße
Timo Krause