Mit diesen beiden Wörtern lässt sich meine Wandertour vom vorletzten Wochenende denke ich am besten beschreiben. Diesmal hat es mich auf den "Kräuterweg" nach Neunkirchen-Seelscheid verschlagen, wieder ein s.g. "Streifzug" des Bergischen Wanderlandes. Der "Kräuterweg" ist ein rund 15 km langer Rundwanderweg der das Thema heimische Wildkräuter aufgreift und auf 12 Infotafeln über diese berichtet. Wie bei den Bergischen Streifzügen üblich ist auch hier der Weg klar durch rote Wegweiser, diesmal mit der Nummer 19, gekennzeichnet.
Ein Blick auf mein GPS verriet mir aber, dass ich wohl doch den richtigen Weg eingeschlagen hatte und so ging es dann weiter, an dem Haus vorbei bis zur Straße "An der Krautbitze". Wie passend der Name doch zur Tour passt, dachte ich mir und ging die Straße rauf, bis ich mich auf einem Feld wiederfand, von dem aus man einen wundervollen Blick über das Bergische Land hatte. Hätte ich auch nur geahnt, was im Laufe dieser Wanderung noch auf mich zukommt, hätte ich mich wohl besser aufs Feld gesetzt, hätte den Ausblick genossen und wäre später einfach wieder zurück gegangen, aber der Reihe nach.
Der Weg führte weiter, entlang des Feldes, bis man in ein Waldstück abbiegt, in dem man nach nur wenigen Minuten eine neu errichtete und (noch) gut aussehende Schutzhütte erreicht, an der ich meine erste Rast eingelegt habe. Solche Schutzhütten stehen ironischerweise immer da, wo man sie nicht braucht, denn meist ist keine in der Nähe, wenn es aus Eimern schüttet oder Blitze einem förmlich um die Ohren zucken.
"Huch, hier ist aber schon lange keiner mehr gewesen" |
Unmittelbar nach der Brücke erwartete mich aber schon das erste Unheil in Form einer riesigen Matschlache, gefolgt von einem kurzen aber heftigen Aufstieg - eben wieder heraus aus dem Tal. Oben angekommen machte ich erstmal wieder eine Pause mitten auf einem Feld, welches sich nur einige Gehminuten nach dem Aufstieg vor mir ausbreitete. Wenig später erreichte ich eine kleine Ortschaft, die ich jedoch auch schnell wieder hinter mir ließ, um mich schnurstracks in Richtung Scheitelpunkt der Wanderung zu begeben. Über eine weitläufige Wiese und vorbei an (diesmal uninteressierten) Kühen erreicht man diesen schließlich, um dort den "Naafbach" zu überqueren und eine Kehrtwende einzulegen.
Schlamm und Dreck so weit das Auge reicht |
Nach dieser Schlammschlacht habe ich mich über das ganze Gegenteil, welches anschließend auf mich wartete, wirklich gefreut. Normalerweise sind Wanderer keine Freunde von asphaltierten Wegen oder gar Straßen, diesmal jedoch habe ich mich gefreut wie ein kleiner Schneekönig, als ich ein paar Meter über eine befestigte Straße wandern durfte. Fester Boden unter den Füßen tut nach so einer Aktion doch irgendwie gut.
Kurze Zeit später biegt man links ab und überquert einige Meter weiter wieder den "Naafbach", in dem ich mir zuvor meine Schuhe sporadisch etwas sauber gemacht und vom Matsch befreit habe. Das jedoch hätte ich mir sparen können, da mich nach der Überquerung des Baches eine ähnliche Sumpflandschaft erwartete wie vorher. "Naaaa super" dachte ich mir nur ging nun mitten hindurch, ohne Rücksicht auf Verluste. Das war mir dann auch wirklich egal.
Der Gasthof Röttgen - bekannt aus der Serie "Mord mit Aussicht" |
Dort angekommen hatte ich dann nur noch ein Ziel: Den "Gasthof Röttgen". Fans des ARD Ulk-Krimis "Mord mit Aussicht" werden diesen Gasthof kennen, da dieser in der Serie als Drehort und Kulisse für den fiktiven Gasthof Aubach dient - die Stammkneipe in "Hengasch" (ebenfalls ein fiktiver Ort). Da ich selbst Fan dieser Serie bin habe ich mir bewusst eine Wanderung in Neunkirchen-Seelscheid ausgesucht, da ich einmal "ins Aubach" wollte. Leider blieb mir dieser Wunsch jedoch verwährt, da ausgerechnet an diesem Tag eine Hochzeitsgesellschaft den ganzen inneren Teil des Gasthofs gemietet hatte. So ein Mist! Daher musste ich mich leider mit dem Außenbereich zufrieden geben und konnte nur die Fassade genießen. Naja, für einen wahren Fan ist das ja auch schon mal was. Bei einem alkoholfreien Weißbier und einem gebackenen Camembert ließ ich die Wanderung Revue passieren und betrachtete dauernd meine extrem schlammigen Wanderschuhe. Schlamm soll ja bekanntlich gut für die Haut sein. Ob das jedoch auch auf tote Haut, also Leder, zutrifft ... naja, ich weiß ja nicht. Jedenfalls hatten sich meine Schuhe nach diesem Tag eine Beautybehandlung redlich verdient.
Alle Informationen zu dieser Wanderung bekommt man auf der Seite des Bergischen Wanderlandes oder zusammegefasst in dieser PDF.
Nachstehend wie immer noch ein paar Fotos (und diesmal auch ein Video) dieses chaotischen Tages.
Schutzhütte am Wegesrand |
Panoramablick über das bergische Land |
Eine Brücke mitten im Wald |
Malerisch fließt der Mühlenbach durch den Wald |
Irgendwas ist hier schief .... |
Liebe Grüße
Timo Krause