Der Drachenfels, der wohl meist besuchte Berg in Europa und angeblich der Ort, an dem Siegfried, der Sage nach, den Drachen getötet und in dessen Blut gebadet hat. Wie die Geschichte ausging, naja, das brauche ich wohl nicht weiter zu erwähnen.
Drachen sind mir zwar keine begegnet, jedoch einige - nein, sehr viele Touristen, die wohl die gleiche Idee hatten wie ich, ausgerechnet heute den Drachenfels zu besuchen. Eigentlich bin ich kein Freund von überlaufenen Wanderwegen, jedoch wurde mir schnell klar, dass sich das auf dem Weg zur Burgruine wohl kaum vermeiden ließe. Nun ja, Kultur ist eben Kultur.
Los ging es, wie soll es auch anders seit, in Königswinter. Die meisten Touristen werden wohl die sogenannte "Eselsroute" nach oben nehmen, jedoch führte die Wanderung, die mir auf der Seite des Siebengebirges vorgeschlagen wurde, Gott sei dank nicht direkt über diesen Weg.
So begann die Wanderung im Nachtigallental, welches für seine in den Fels gehauenen Weinkeller bekannt ist. Einen ausgedienten Weinkeller kann man sich von innen ansehen, jedoch empfiehlt es sich hier eine Taschen- oder Stirnlampe mitzunehmen, denn nach nicht einmal vier Schritten hinein in das Gewölbe ist es bereits so dunkel, dass man die eigene Hand vor Augen kaum mehr erkennen kann. Im Weinkeller selbst herrscht dann absolute Finsternis. Da ich immer eine Stirnlampe im Rucksacke habe, habe ich mal einen Blick hinein gewagt und war sehr erstaunt, wie geräumig dieses Gewölbe eigentlich ist. Die Innentempeatur eignet sich wahrlich perfekt zur Lagerung von Weinen, die es im Siebengebirge satt und genug gibt.
Wieder aus der Höhle heraus, ging es weiter hinein ins Nachtigallental, immer hinter einer Gruppe Jugendlicher her, die wohl Teilnehmer einer Ferienfreizeit oder eines Sommer-Camps waren. Einer der Jugendlichen unterhielt sowohl die Gruppe als auch die anderen Wanderer auf dieser Strecke (und somit auch mich) mit einer Ukulele, auf der er u.a. "Wind of Change" von den Scorpions spielte - und das wirklich gut muss ich sagen.
Die Aussicht vom Drachenfels-Plateu in rund 270 Metern Höhe |
Die Wanderung führt ein Stückchen parallel zur Zahnradbahn weiter, bevor der asphaltierte Weg einen Schnlenker nach links macht und man vor dem "Winzerhäuschen" steht, einer Art Weinstube mit Biergarten im Fachwerk-Stil. Wen hier die Lust auf eine Erfrischung überkommt, kann auch hier eine Rast einlegen - gemütlich sieht es allemal aus.
Fast so verwunschen wie im Märchen: Schloß Drachenburg |
Ein Stück hinter der "Nibelungenhalle" liegt der Kräutergarten von Frau Anderson, in dem sie allerlei Dekorationsartikel sowie selbst hergestellte Gewürzmischungen und Essige verkauft. Bei der Gewürzmischung "Bayrisches-Käse-Salz" bin ich schwach geworden und musste sie kaufen - es roch einfach zu gut. Einen Besuch in "Angelas Drachenkräutergärtchen" kann ich nur empfehlen.
Bevor der Rundweg an der Talstation der Drachenfelsbahn endet, wandert man noch vorbei an einem kleinen, wirklich kleinen, Weinberg, welcher wohl zum gegenüberliegenden Wohnhaus gehört. Mit den Worten
Ruh dich aus und kehr hier einist der Weinberg nach rund 10 Metern auch schon wieder zu Ende, wobei ich die Gaststätte wohl übersehen haben muss, in der man einkehren soll.
das rät der Wirt vom
Vater Rhein
Nur noch wenige Meter ist man an dieser Stelle von der Talstation entfernt, vor der eine alte Dampflok steht, welche bis zum Unglück der Drachenfelsbahn 1958 in Betrieb war.
An dieser Stelle endete die Wanderung hinauf zum Drachenfels. Ich selbst empfand sie als sehr überlaufen und touristisch, aber ich denke mir, das gehört bei einem Drachenfelsbesuch, besonders am Wochenende, einfach dazu.
Nachstehend wie immer noch ein paar Fotos.
Im Nachtigallental beginnt die Wanderung |
Der Weg ist selten so leer wie hier nach dem Milchhäuschen |
Die Zahnradbahn ist der wohl bequemste Weg, um auf den Drachenfels zu gelangen |
Diese Dampflokomtive wurde 1927 gebaut und war bis 1958 in Betrieb |
Liebe Grüße
Timo Krause